Geburt

Eine vielmalige Augenzeugin berichtet:

Storch im Anflug
Bild von Alexas_Fotos auf pixabay

 

Er kommt über den Giebel geflogen, weicht elegant dem Schornstein aus und geht zum Lande-Anflug über.

 

Im Schnabel, ordentlich in ein weißes, frisch gestärktes Tuch geknotet....

 

Ok, ok, es ist kein Geheimnis mehr, dass es nicht der Storch ist, der die Babys bringt... 

 

Schon kleine Kinder wissen, wie sie hineinkommen, in den Bauch.

 

Doch wie sie am besten, einfachsten und bequemsten hinauskommen, darüber herrscht viel Unwissenheit.

 

Am einfachsten und angenehmsten kommen sie im Normalfall so hinaus, wie sie auch am einfachsten und angenehmsten hineinkommen. 

 

Zusammen mit dem Partner. Privatsphäre. Vielleicht in einem abgedunkelten Raum. Vielleicht bei Kerzenlicht. Vielleicht mit schöner Musik. Oder in Stille. Oder mit lautem Stöhnen. Mit viel oder weniger Bewegung. Verschiedene Positionen sind möglich. Auch im Wasser kann es sehr schön sein. Aber auf jeden Fall: IN LIEBE.

 

Was heißt das konkret?

Konkret soll das heißen, daß das eigene Zuhause ein wunderbarer Ort für ein wunderbares Ereignis, die Geburt, sein kann. 

 

Ein neues Familienmitglied wird begrüßt. Wo könnte es passender sein als dort, wo die Familie wohnt?

 

Wo könnte man wohl besser entspannen als dort, wo man zuhause ist? Denn Entspannen, das ist wichtig bei der Geburt. Nur wer entspannen kann, versetzt seinen Körper in die Lage, sich bestmöglich weit und weich und nachgiebig zu machen, zu öffnen und zu dehnen. Und gibt damit seinem Baby die beste Möglichkeit, angenehm ins Erdenleben hinauszugleiten.

 

Für Frauen und Paare, die zwar nicht zuhause, aber in einer ähnlich häuslichen Atmosphäre gebären möchten, empfiehlt sich ein Geburtshaus. Das verläßt man meist nach wenigen Stunden und verbringt dann das Wochenbett zuhause.

 

Sollte es der Wunsch der Frau oder des Paares sein, in einem Krankenhaus zu gebären oder sollte es eine medizinische Notwendigkeit geben, in einem Krankenhaus zu gebären, so empfehle ich, dort eine so private, entspannende, liebevolle Atmosphäre wie möglich zu schaffen. Nach einer Krankenhausgeburt bleibt man meist einige Tage im Krankenhaus. Man kann aber auch schon nach wenigen Stunden nach Hause gehen, vorausgesetzt, der jungen Mutter und dem Baby geht es gut. Das nennt man ambulante Geburt. 

 

Wer hilft einem bei einer Hausgeburt?

 

Dafür gibt es Hebammen. Hebammen sind die Expertinnen für die normale Geburt. Sie sind medizinisch ausgebildet, um zu erkennen, was Teil der normalen physiologischen Prozesse ist und wo es pathologisch wird und man möglicherweise auch weitergehende medizinische Hilfe braucht. 

 

Es heißt, dass eine Hebamme viel wissen muß, um wenig zu tun. Sie soll aufmerksam beobachten, aber nicht den natürlichen Prozeß durch unnötige Interventionen stören. Außerdem sollte sie sich beim Beobachten möglichst unauffällig verhalten. Braucht die Frau Unterstützung, so soll sie sie so viel, wie sie braucht, unterstützen. Nicht mehr und nicht weniger. 

 

So würde ich jedenfalls die Tätigkeit einer Hebamme beschreiben. Leider entspricht sie immer weniger den tatsächlichen Gegebenheiten. Über die Jahre wurde der Spagat zwischen den Bedürfnissen der Frauen und Familien und den Vorschriften und Anforderungen des sogenannten "Gesundheits"-Systems zunehmend größer. Hausgeburts-Hebammen, die sich wirklich komplett nach den Wünschen der Frauen richten und auch mit Frauen zusammen arbeiten, die z.B. keinen Zuckertest oder keinen Ultraschall wollen oder die auf Wunsch der Frauen hin auch auf geforderte Routine-Interventionen wie z.B. kindliche Herztöne während Geburt hören oder Blutdruck messen verzichten, und die auch auf Wunsch der Frauen schwierigere, längere oder "Risiko-behaftetere" Geburtsprozesse begleiten, begeben sich in eine für sie sebst zunehmend gefährliche Lage. 

 

Den Beruf der Hebamme auszuüben, insbesondere, wenn er Geburtshilfe einschließt und gleichzeitig den Regeln des Systems zu folgen, ist im besten Falle kompromiss-behaftet und kann eine Hebamme im schlimmsten Fall die Lizenz, ein Vermögen oder ihre Freiheit kosten. 

 

Im Moment habe ich mehr Fragen als Antworten zu dieser schwierigen aktuellen Lage:

 

Wie können wir als Hebammen und auch als Doulas, Ärzte und weitere in diesem Bereich mit Frauen und Familien Arbeitende wahre Hüterinnen und nicht Störerinnen der Prozesse von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sein? Wie können wir unsere Arbeit so gestalten, dass Frauen wirklich bewusst, selbstbestimmt, eigenverantwortlich, natürlich, ungestört, instinktiv und von Liebe und Respekt umgeben und gehalten gebären können? Was braucht es, damit Babys ungestört und in Liebe geboren werden und sich natürlich entfalten können? 

 

 

Alleingeburt

 

Einige Frauen wählen ganz bewusst, keine Hebamme und keinen Arzt bei der Geburt dabei zu haben und das nennt man dann Alleingeburt. Obwohl die "Alleingebärenden" oft gar nicht alleine dabei sind, sondern ihren Partner und/oder andere Menschen ihrer Wahl, z.B. eine Freundin, ihre Schwester oder Mutter zur Unterstützung dabeihaben. Manche lassen sich auch von einer nicht-medizinisch arbeitenden Geburtsbegleiterin unterstützen.

 

Manche Alleingebärende nehmen Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen wahr, andere machen ihre eigenen Untersuchungen, indem sie z.B. den Höhenstand der Gebärmutter (den Fundus) abtasten, ihren eigenen Blutdruck messen oder ihren Urin auf Eiweiß stixen. Andere entscheiden sich dafür, einfach "nur" guter Hoffnung zu sein.

 

Alleingeburten sind aktuell in manchen Kreisen geradezu trendy geworden. Hierbei gebe ich zu bedenken, dass man nicht aufgrund von Trends entscheiden sollte, wie, wo und mit wem man gebärt. Es sind Entscheidungen, die man meiner Meinung nach nur aus seinem tiefsten Inneren heraus treffen kann. 

 

Eine Frau, die in sich die Gewissheit findet, ihr Kind ohne medizinische Hilfe gebären zu wollen, soll die Freiheit haben, das zu tun. Es ist ihr Menschenrecht. 

 

Eine Frau, die sich professionellen Beistand während Schwangerschaft, Geburt und/oder Wochenbett wünscht, aber ohne Routine-Interventionen und damit Störungen der natürlichen Prozesse, sollte das ebenfalls bekommen können. 

 

Wie ich Euch unterstützen kann

 

Ich unterstütze Frauen und Familien, in ihre eigene Kraft zu kommen und frei und selbstbestimmt zu leben und zu gebären. Zu Freiheit und Selbstbestimmung gehört auch, dass Frauen sich aussuchen können, wo und wie sie gebären möchten, zuhause, im Geburtshaus oder Krankenhaus. Ich wünsche mir, dass jede Frau, wo auch immer sie gebärt, respekt- und liebevoll begleitet und unterstützt wird. Ich möchte auch, dass jede Frau, die sich das wünscht, zuhause gebären und eine exzellente Hebamme oder andere Person ihrer Wahl an ihrer Seite haben kann, die sie in dem Maße unterstützt, in dem sie das wünscht. Und ich möchte, dass Frauen, die eine Alleingeburt planen, Unterstützung erfahren und alle nötigen Informationen bekommen. Wie ich Euch dabei konkret unterstützen kann:   

  • Hier auf dieser Webseite findet Ihr Artikel zu verschiedenen Themen in meinem Blog von A-Z
  • In meinem Telegramm-Kanal "NaturKraft Geburt" findet Ihr ebenfalls Artikel und Impulse zu verschiedenen Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und ganzheitliche Gesundheit: https://t.me/naturkraftgeburt
  • Im Telegramm-Kanal "Geburtshüterin finden" helfe ich zusammen mit Kolleginnen, dass Eltern und Geburtshüterinnen (Hebammen, Doulas...) zueinander finden können: https://t.me/GeburtshueterinFinden
  • Ich biete werdenden Eltern, einzeln oder als kleine Gruppe, an, sich mit mir zusammen online oder vor Ort in Weimar auf eine freie, selbstbestimmte Geburt vorzubereiten. Fragt mich gerne dazu.